Familienbeziehungen
Die Beziehungen in der Familie und als Familie zu pflegen, ist im Alltag mit seinen Anforderungen gar nicht so einfach. Kindergarten oder / und Schule, die Berufstätigkeit von Eltern, Haushalt und Freizeitaktivitäten, manchmal noch die Versorgung pflegebedürftiger Eltern wollen unter einen Hut gebracht werden. Die gemeinsamen Mahlzeiten sind häufig die einzige Gelegenheit, wo alle sich treffen. Je älter die Kinder werden, desto weniger ist auch das selbstverständlich. Familien brauchen deshalb neben dem Essen andere Rituale, mit denen sie etwas für die Stärkung ihres Zusammenlebens tun.
Familien in ihren unterschiedlichsten Formen
Eine Familie besteht aus mindestens einer erwachsenen Person mit einem leiblichen Kind oder einem Kind, für das sie die elterliche Verantwortung übernommen hat wie z.B. in einer Pflegefamilie.
Familie kann also sein:
- die Familie mit einem (verheirateten) Paar plus einem Kind bzw. mehreren leiblichen Kindern.
- die Einelternfamilie (alleinerziehend).
- die Patchworkfamilie in den Formen:
- ein (wiederverheiratetes) Paar, das mit dem Kind / den Kindern zusammenlebt, die jeder in die Beziehung mitgebracht hat, wobei mindestens ein Elternteil außerhalb der neuen Familie lebt.
- ein (wiederverheiratetes) Paar, das neben dem jeweils eigenen leiblichen Kind bzw. den Kindern jedes Elternteils noch ein gemeinsames Kind oder mehrere leibliche Kinder hat.
HINWEIS ZUR NUTZUNG
Bitte beachten Sie, dass wir ihre konkrete Situation nicht kennen und wir auch nicht einschätzen können, ob die jeweiligen Hinweise tatsächlich auf ihre Situation passen und wirksam sind. Daher schauen Sie bitte genau hin, wie und ob die Hinweise für Ihre Situation stimmig sind.
Sonderthema Corona
In der besonderen Situation der Pandemie empfehlen wir Ihnen unsere ausführlichen Inhalte auf unserer
Sonderseite Corona und den Hinweisen auf unserer Seite
Folgende Regeln helfen, dass alle zu Wort kommen und gehört werden:
- Das Familiengespräch sollte in seiner Gesamtdauer begrenzt sein, bei kleineren Kindern können 20 Minuten schon lang sein.
- Jedes Familienmitglied, egal ob erwachsen oder Kind, erhält eine gleich lange Redezeit, z.B. 5 Minuten.
- Handys und sonstige Geräuschquellen wie z.B. Radio oder Computer sind ausgeschaltet. Sie lenken sonst ab.
- Wenn jemand spricht, hören die anderen aufmerksam zu, unterbrechen nicht, stellen keine Fragen, geben keine Bewertungen oder Kommentare ab, auch nicht mit Mimik oder Gestik.
- Ist die Redezeit eines Familienmitglieds zu Ende, macht das Familienmitglied weiter, das als nächstes sprechen möchte.
- Es ist nicht notwendig, dass eine bestimmte Reihenfolge eingehalten wird.
- Hilfreich ist ein sogenannter „Redestab“ - ein Stück Holz, ein Stein oder ein anderer Gegenstand, der sich gut anfühlt. Die Person, die spricht, nimmt den Redestab und reicht ihn weiter, wenn die eigene Redezeit zu Ende ist. So ist immer klar erkennbar, wer gerade Redezeit hat.
- Nachdem alle gesprochen haben, wird die Gesprächsrunde beendet.
- Jedes Familienmitglied kann mit etwas Positivem beginnen, was ihm / ihr an einem anderen Familienmitglied oder der Familie insgesamt aufgefallen ist. Das schafft eine gute Atmosphäre und „öffnet“ die Ohren fürs Zuhören.
- Falls es ein schwieriges bzw. klärungsbedürftiges Thema gibt, das jemand noch besprechen möchte, kann nach einer angemessenen Pause eine neue Runde mit dem betreffenden Thema nach gleichem Ablauf gestartet werden.
Thomas Gordon beschreibt in der Familienkonferenz ausführlich, wie Familien nach einem ähnlichen Ablauf gemeinsam Konflikte lösen können.
Für alle, die weiterlesen wollen, schauen Sie gerne in unsere Literaturliste am Ende der Seite.
Literaturhinweise
Gordon hat sich sehr ausführlich mit der Familienkonferenz befasst:
Gordon, T. (2012). Familienkonferenz. Die Lösung von Konflikten zwischen Eltern und Kind. München: Heyne.
Gordon, T. (2012). Familienkonferenz in der Praxis. Wie Konflikte mit Kindern gelöst werden. München: Heyne.
Gordon, T. (2014). Die Neue Familienkonferenz. Kinder erziehen ohne zu strafen. München: Heyne.
Wie eine Familienkonferenz idealerweise abläuft und worauf es ankommt, ist in diesem Elternbrief ansprechend dargestellt:
Zum ElternbriefHinweise dazu, wie Sie damit umgehen können, wenn sich das Verhältnis von Eltern und Kindern umdreht und plötzlich die Eltern die Unterstützung brauchen, finden Sie hier:
Zum Beitrag- Auch in diesem Beitrag vom Gesundheitsberater Berlin geht es darum, wie Sie den Umgang mit den veränderten Rollenverhältnissen zwischen Eltern und Kindern schaffen.
Zum Gesundheitsberater Berlin
- In diesem Artikel der Main Post geht es um die Pflege der Paarbeziehungen in der Familie.
Zum Artikel